Die populärsten Ernährungsformen und Diäten

Die populärsten Ernährungsweisen und Diäten

Pescetarier? Vegetarier? Veganer? Frutarier? Nein, dabei handelt es sich nicht um Bezeichnungen für Außerirdische, sondern für ganz und gar menschliche Vetreter einer bestimmten Ernährungsform.

Je nachdem welche Lebensmittel verzehrt werden oder eben nicht, werden die Vertreter derjenigen Ernährungsform in bestimmte Typen eingeteilt. Gesundheitliche Aspekte spielen für die Wahl der Ernährungsform häufig eine Rolle, ethische Aspekte in Bezug auf Tierschutz und nachhaltiger Produktion gewinnen aber immer mehr an Bedeutung.

Wir bringen Licht ins Dunkel des Ernährungsdschungels und schlüsseln die populärsten Ernährungsweisen und Diäten im nachfolgenden Beitrag auf.

Omnivore Ernährung

Neben Schweinen und Ratten gelten Menschen als echte “Allesfresser” (omnivor aus lateinisch omnis ‚alles‘ und vorare ‚fressen‘). Omnivores sind hinsichtlich der Nahrungsbeschaffung weniger eingeschränkt als reine Fleischfresser (Carnivoren) oder Pflanzenfresser (Herbivoren), ihr breites Nahrungsspektrum erlaubt ihnen, ihre Ernährung an die jeweilige Jahreszeit anzupassen.

Voraussetzung dafür ist ein Verdauungssystem mit Enzymen, die in der Lage sind sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte zu verdauen.

Das menschliche Verdauungssystem ist darauf eingerichtet, doch die industrialisierte Wohlstandsgesellschaft in unseren Breiten verleitet viele dazu einer sehr einseitigen und somit ungesunden omnivoren Ernährungsweise zu fröhnen.

Fleisch hat sich über die Jahre als Wohlstandssymbol Nr.1 hervorgehoben. Gab es früher nur sonntags Fleisch, essen die meisten omnivor lebenden Menschen täglich Lebensmittel, die aus dem Fleisch von Tieren gewonnen werden.

Die Einfachheit, mit der Fast- Food in westlichen Ländern zu bekommen ist, führt dazu, dass viele Menschen darauf verzichten vollwertig zu kochen und sich ausgewogen zu ernähren.

Eine sich immer schneller entwickelnde globalisierte Welt führt dazu, dass Menschen sich keine Zeit mehr nehmen, das Essen zu genießen und zu zelebrieren, sondern die Aufnahme von Lebensmitteln nur noch der Nahrungsaufnahme dient um ein Sättigungsgefühl zu erzielen.

Resultierend treten Krankheiten, von Stoffwechselstörungen und Übergewicht bis zu bestimmten Formen von Krebs und Rheuma auf, welche eindeutig auf eine mangelhafte oder falsche Ernährung zurückzuführen sind.

Pescetarische Ernährung

Menschen die sich pescetarisch ernähren, verzichten auf Produkte die das Fleisch gleichwarmer Tiere sowie Reptilien oder Amphibien beinhalten. Das bedeutet, erlaubt sind alle pflanzlichen Produkte, sowie Milchprodukte und Eier. Außerdem gehören Fisch und manchmal auch andere Meerestiere zum Ernährungsplan.

Pescetarismus zählt zu einer der gesündesten Ernährungsformen, gerade auch wegen der hohen Verfügbarkeit an Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren die in Fischen vorhanden sind.

Durch den Verzicht von Fleisch, insbesondere rotem Fleisch, weisen Pescetarier eine deutlich höhere Lebenserwartung als sich omnivor ernährende Menschen auf. Jedoch weißen viele Fische, wegen der zunehmenden Umweltverschmutzung erhöhte Mengen von Quecksilber, Mikroplastik und Pflanzenschutzmittel auf, weshalb genau auf die Herkunft der Tiere geachtet werden muss.

Paleo Ernährung

Paleo oder auch „Steinzeitdiät“ genannt, beschreibt einen in den letzten Jahren immer moderner gewordenen Ernährungstrend. Gemeint ist damit eine Ernährungsweise welche sich an der vermuteten der Altsteinzeit orientiert.

Beginnend vor 10.000 bis 20.000 Jahren, entwickelten die Menschen vermehrt Ackerbau und Viehzucht.

Erlaubt ist alles, wovon angenommen werden kann, dass die Menschen es zur damaligen Zeit zur Verfügung hatten.

Die Mahlzeiten der Altsteinzeit setzten sich hauptsächlich aus Gemüse, Fleisch (vom Wild), Fisch, Meeresfrüchten, Schalentieren, Eiern, Obst sowie Kräutern, Pilzen, Nüssen, Esskastanien und Honig zusammen.
Nicht auf dem Speiseplan zu finden waren hingegen Milchprodukte und Getreide, folglich sind diese Produkte bei einer Paleo- Ernährung zu vermeiden.

Auch Öle und Fette sind nicht in einem Paleo Ernährungsplan vorgesehen, da sie zur damaligen Zeit schlicht zu schwer zu erzeugen waren.

Am strengsten zu beachten ist wohl aber, dass keine verarbeiten Lebensmittel konsumiert werden, dies fängt bei der Tiefkühlpizza an, und endet bei Brot. Selbst Alkoholische Getränke und sind nicht vorgesehen, da sie verarbeitet sind. Getrunken werden hauptsächlich Wasser und Tees in Form von Kräuteraufgüssen.

Vegetarische Ernährung

Vegetarismus bezeichnet eine auf pflanzlichen Lebensmitteln basierende Ernährung. Je nach Ausprägung wird in manchen vegetarischen Ernährungsformen der Speiseplan um Tierprodukte ergänzt, die nicht den Tod eines Tieres mit sich führen (Ovo-Lakto-vegetarier).

Der Unterschied zu einer pescetarischen Ernährung liegt darin, dass hier eben auch keine Meerestiere verzehrt werden dürfen.

Hinsichtlich der pflanzlichen Ernährungsweisen lassen sich folgende Formen des Vegetarismus unterscheiden:

Ovo-Lakto-vegetarische Ernährung

Ovo-lacto-Vegetarier (lat. ovo = Eier und lacto = Milch) verzichten auf Fleisch und Fisch. Eier, Milch und Produkte, die diese enthalten, werden gegessen. Es ist die bei uns am weitest verbreitete vegetarische Ernährungsform, wobei viele beim Konsum von Gelatine eine Ausnahme machen.

Exkurs: Gelatine besteht fast ausschließlich aus tierischen Ausgangsstoffen und Wasser. Es handelt sich dabei um ein Stoffgemisch aus geschmacksneutralen tierischen Eiweißstoffen, hauptsächlich Kollagen, das aus Knochen, Schwarten und Häuten gewonnen wird.

Als Geliermittel ist Gelatine auch in zahlreichen vermeintlich vegetarischen Lebensmitteln enthalten (Gummibärchen, Weingummis, Marshmallows, Schaumwaffeln, Lakritz, aber auch in zahlreichen Lightprodukten wie Halbfettmargarine, Halbfettbutter und fettreduzierten Käsesorten). In der Pharmazie wird Gelatine häufig zur Herstellung von Kapseln verwendet.

Lakto-vegetarische Ernährung

Lacto-Vegetarier essen – wie der Name erahnen lässt – neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Milchprodukte, meiden aber Eier, weil diese für sie einen Fötus darstellen. Dies trotz des Umstandes, dass die meisten Hühnereier heutzutage unbefruchtet sind.

Ovo-vegetarische Ernährung

Eine eher seltene Form des Vegetarismus, bei der die Vertreter zwar auf Milch verzichten, jedoch Eier verspeisen. Wird meist vertreten wenn eine Milchunverträglichkeit vorliegt.

Vegane Ernährung

Es wird auf alle vom Tier stammenden Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Milch, Eier, Honig) verzichtet. Diesem Ernährungskonzept liegt häufig eine ethische Einstellung zugrunde, welche die Ausbeutung von Tieren strikt ablehnt. Als ultimative Konsequenz kaufen Veganer weder Lederartikel oder Wollartikel, Kosmetika und auch keine Reinigungsmittel, die tierische Bestandteile haben oder an Tieren getestet wurden.

Die vegetarische Lebensweise ist in einigen Religionen als anstrebenswert verankert. Sie findet besonders im Hinduismus und Buddhismus Erwähnung. Im Buddhismus ist sie gar teil der ersten der fünf Ethikregeln: „Ich übe mich darin, keine fühlenden Wesen zu schädigen oder zu töten“.

Veganismus

Gerade die vegane Diät erlebt einen ungemeinen Aufschwung in den letzten Jahren. Die Basis bilden ausschließlich pflanzliche Lebensmittel. Eier, Milch und andere tierische Erzeugnisse werden abgelehnt.

Einhergehend mit dem Trend des Veganismus, sind die Vorurteile über Mangelernährung, und einseitiger Ernährung. Viele Veganer werden nach wie vor als ideologische Spinner angesehen, die sich einseitig ernähren. „Pudding-Veganer“ ist noch eine der liebenswürdigeren Bezeichnungen.

Tatsächlich bestätigen viele veganen Fertigprodukte aus dem Supermarkt gängige Vorurteile, da diese mindestens ebenso oft Mängel hinsichtlich umweltschonender und nachhaltiger Produktion aufweisen wie deren „konventionelle“ Verwandten. Dazu kommt das Image vom „Essen aus dem Chemiekasten“ und der wenig charmante Eindruck vom Konsum reiner Ersatzprodukte.

Die Realität ist natürlich komplexer. Wie bei omnivorer Ernährungsweise auch, ist es beim Veganismus sehr wichtig auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Genaugenommen, ist es sogar noch wichtiger, denn es kann schnell kann es zu einer einseitigen Ernährung durch eiweißreiche Sojaprodukte wie Tofu oder Tempe kommen.

Auch Gluten (gewonnen aus Weizen, Dinkel usw.) stellen ein Risiko dar, da sie für Seitan (reines Gluten- Produkt) benötigt werden. Somit kann es schneller zu einer Lebensmittelunverträglichkeit kommen.

Den häufigsten Mangel unter Veganern stellt Vitamin B12 dar, da dieses nicht mehr über Fleisch aufgenommen wird (den Tieren wird B12 gefüttert). Auch Vitamin D oder Eisen sind ein häufiger Mangel der Veganer, letzteres sollte gerade bei Frauen im Auge behalten werden.
Als sich vegan ernährender Mensch ist es also wichtig seine Blutwerte regelmäßig zu kontrollieren.

Cholesterin Werte sind bei Veganern üblicherweise extrem niedrig, viele Ärzte missinterpretieren dies allerdings, weshalb es ratsam ist sich einen auf vegane Ernährung spezialisierten Hausarzt zu suchen.
Richtig angewandt ist die vegane Diät eine der mit Abstand gesündesten Ernährungsweisen und ist zudem auch noch tierleidsfrei.

Raw

Raw, oder auch Rohkost genannt bezeichnet meist eine spezielle Form des Veganismus. Allerdings gibt es auch, sich omnivor Ernährende Rohköstler.

Bei der Rohkost geht es darum, die Produkte nicht höher als 41° C zu erhitzen. Ab dieser Temperatur stirbt das Leben in pflanzen ab, und sie verlieren über 85% ihres Nährwertes. Das bedeutet sie verlieren eine Vielzahl ihrer Vitamine und Enzyme.

Gerade bei dieser Ernährungsform ist es extrem wichtig, gut über natürliche Quellen von Vitaminen und Aminosäuren bescheid zu wissen, da es bedeutend schneller zu einem Nährstoffmangel kommen kann, als bei anderen Diäten. Wer sich jedoch damit auseinandersetzt und gut auf seine Ernährung achtet, kann sich auch RAW ausgewogen und vollwertig ernähren.

Frutarismus

Der Frustarismus ist eine auf dem Veganismus basierende Ernährungsweise, welche sich primär durch den Verzehr von Früchten auszeichnet. Das Bestreben, sich frutarisch ernährender Menschen ist es, keine Lebensmittel zu konsumieren, die einem Lebewesen, also auch einer Pflanze schaden könnten.

Wir hoffen mit dieser kurzen Zusammefassung einen groben Überblick und eine Hilfe bei der Wahl der individuell optimalen Ernährungsform gegeben zu haben.

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Quelle:

Vegan, Paleo, Rohkost: Diese Ernährungsformen sind in aller Munde

Linktipps

– Vegan leben in Österreich – VGÖ
– Veganer Käse als kulinarischer Aufreger
– Vegane Bindemittel – Alternativen zu Gelatine & Co.
– Wie gesund ist vegane Kost?
– Mesfouf – süßer Couscous | Rezept
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